Ode an Prag

Ode an Prag

23. August 2022

Die Moldau, Franz Kafka & mystische Gassen

Reisezeit: Spätsommer
Ziel: Prag, Tschechien
Autostunden ab Erfurt: etwa 4

Prag ist magisch! Wer einmal in der Moldaumetropole war und sich auf ihren ganz eigenen Rhythmus eingelassen hat, der kommt ein Leben lang immer wieder zu ihr zurück. Prag ist wie ein guter Freund, mit dem Du durch dick und dünn gehst. Geht es Dir gut, genießt Du jeden Augenblick, vergisst die Zeit und fühlst Dich frei und alles ist möglich. Ob auf den quirligen Plätzen, in den schier endlosen Bars und Cafés oder am Flussufer der majestätischen Moldau. Bist Du betrübt oder hast Sorgen, umarmt Dich der sanft gülden schimmernde Sonnenuntergang über den Dächern der Stadt und das Rauschen des Flusses besänftigt Dein Gemüt.

Für den Anfang die typischen Sehenswürdigkeiten

Mein erster Besuch in Prag liegt nun schon 23 Jahre zurück. Damals auf Klassenfahrt erlebte ich die „Goldene Stadt“ noch eher touristisch. Die Prager Burg auf dem Hradschin (Hradčany), ein architektonisches Meisterwerk und größtes geschlossenes Burgareal der Welt. Die Karlsbrücke mit ihren 30 Heiligenfiguren aus Stein. Die Prager Altstadt mit der Astronomischen Uhr, dem Wenzelsplatz, den unzähligen Kirchen und Museen und den alten jüdischen Friedhof. Ziemlich viel oberflächliches Sightseeing für einen ersten Besuch, aber das war nur der Anfang. 

  • Sehenswürdigkeiten 100% 100%
  • Essen & Trinken 80% 80%
  • Aktivitäten 60% 60%
  • Erholung 60% 60%

Prag versprüht eine einmalige Atmosphäre

Prag hatte mich in seinen Bann gezogen. Nicht mal unbedingt wegen eines der genannten Highlights sondern wegen etwas, das man nicht sehen kann – Atmosphäre! Viele mögen jetzt die Stirn runzeln oder schmunzeln ob dieser Aussage, aber für mich hat die wunderschöne Stadt an der Moldau mit den zahlreichen Türmen einfach eine magische, mystische Atmosphäre aus Jahrhunderte langer, bewegter Geschichte und endlos künstlerischer Kreativität.

Einer der bedeutendsten Schriftsteller des frühen 20. Jahrhunderts Franz Kafka (1883 – 1924) schrieb  1902 an Oskar Pollak: „Prag lässt nicht los…Dieses Mütterchen hat Krallen.“

 

Die Prager Burg auf dem Hradschin

Anscheinend ging es nicht nur mir so, denn der zweite Besuch folgte einige Jahre später zur Abi-Abschlussfahrt in nahezu gleicher Besetzung. Das Hotel, außerhalb gelegen, war einfach und unspektakulär, aber dank des gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetzes waren wir in knapp 20 Minuten Fahrt mit der Metro in der Prager Altstadt.

In den fünf Tagen nutzen wir die Zeit unter anderem für eine Führung durch die Prager Burganlage und den historischen Teil des Veitsdomes inklusive einem Besuch der Krypta. Der Zugang zur Anlage, ihren Gärten sowie zum vorderen, neugotischen Teil des Veitsdomes ist zwar prinzipiell kostenfrei, mit einem versierten Guide muss man sich aber nicht in die Warteschlange einreihen. Die sehr gute, ausführliche Führung dauerte 3 Stunden. Nachdem sich die Gruppe am Ende des offiziellen Teils auflöste und jeder den Nachmittag zur freien Verfügung hatte, blieb ich weitere Stunden auf dem Hradschin und genoss, abgesehen von den Touristenströmen, das faszinierende Flair in und um die Burganlage.

Tauchen Sie mit einem Buch tiefer ein in die Geschichte Prags

Mein besonderer Tipp für Bücherfreunde: ziehen Sie sich zurück, machen Sie es sich auf einer der Bänke in der wunderschönen Gartenanlage bequem und lesen Sie Kai Meyers historischen Roman „Der Schattenesser“.

Die Geschichte ist in der Zeit des dreißigjährigen Krieges angesetzt und entführt Sie in die engen Gassen und dunklen Hinterhöfe Prags, wo der Schattenesser sein Unwesen treibt und die junge Protagonistin Sarai zahlreiche Gefahren überstehen muss. Das Buch versteht es vortrefflich die mystische Stimmung der Zeit und der Stadt zu beschreiben.

Das Gefühl für die Zeit hatte ich damals völlig verloren und so schlenderte ich, noch vollkommen in der fantastischen Geschichte gefangen, in der Dämmerung mit den letzten Touristen durch das malerische Goldene Gässchen, wo einst Alchimisten versucht hatten, Gold und den Stein der Weisen zu erzeugen. Ein Gänsehautmoment!

Auf den Spuren Franz Kafkas

Das blaue Haus Nr. 22 war einige Zeit der Unterschlupf Franz Kafkas, auf dessen Spuren ich mich einige Jahre später durch Prag machte. Die Stadt mit den verwinkelten Gassen und unüberschaubaren Straßen und Häusern hat Franz Kafka definitiv geprägt, was man auf verschiedensten Ebenen immer wieder in seinen Büchern bemerkt. Zurück zum Goldenen Gässchen. Mittlerweile kostet der Besuch Eintritt, dafür kann man dann in die Häuser gehen und diese besichtigen. In den Häusern befinden sich historische Rüstungen, Hand gearbeitete Souvenirs, Cafés und vieles mehr. 

Mein Tipp: Wem es nur um das Flair der pittoresken, bunten Häuschen geht, der sollte nach den Schließungszeiten vorbei schauen, denn dann ist der Durchgang völlig kostenlos. 

Ruderbootfahrt auf der Moldau

Von dieser Abschlussfahrt ist mir vor allem auch eine Ruderbootfahrt auf der Moldau im Gedächtnis geblieben. Nahe des Nationaltheaters und der Brücke Most Legi ging es von der Sophieninsel mit einem kleinen Ruderboot entspannt auf der Moldau entlang der historischen Altstadt rechter Hand und der Kleinseite linker Hand. Prag vom Wasser aus, ein weiterer magischer Moment fürs Leben.

"Die Moldaumetropole wird auch Sie in ihren Bann ziehen, da bin ich mir sicher."

Seitdem besuche ich Prag in unregelmäßigen Abständen und gleich welcher Jahreszeit immer wieder. Das Wetter meinte es fast immer gut mit mir. Im Winter wirkte Prag unter einer dicken Schneedecke fast schläfrig und melancholisch schön. Im Frühling erwachte die Moldaumetropole in sanftem Grün und laue Sommerabende verzauberten durch die fast schon rosamunde-pilcheresken Sonnenuntergänge, die der Stadt ihr goldenes Schimmertuch überzogen.

Egal ob Sie Prag nur kurz besuchen oder wie ich immer wieder, die majestätische Moldaustadt wird nicht müde zu erzählen. Die Stadt der Literaten und Künstler zieht Sie in ihren Bann, da bin ich mir sicher.

Ihre Tina Müller

TOP-TIPPS

GOLDENES GÄSSCHEN

An der Innenmauer der Prager Burg finden Sie das Goldene Gässchen, auch Alchimistengasse genannt.

In den Häusern befindet sich eine Dauerausstellung, die zeigt wie die Menschen hier früher lebten. 

Wer sich nur für das Äußere der kleinen bunten Gasse interessiert, kommt nach den Schließungszeiten her, dann entfällt der Eintritt. 

 

DIE GÄRTEN DER PRAGER BURG

Unterhalb der Prager Burg befinden sich fünf miteinander verbundene historische Gärten.

Wer als Kontrast zur lebendigen Altstadt einen Ruhepol für eine Verschnaufpause sucht, wird sich hier wohlfühlen. 

TRDELNIK

Diese Spezialität begegnet früher oder später jedem in Prag. Der süße Duft dieses Gebäcks und der dazu passende Verkaufsstand, findet sich an fast jeder Ecke. 

Am besten genießt man das Hefegebäck warm, dann schmeckt es am besten. 

 

 

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Der Botanische Garten auf Ischia – Ein Tag im Paradies

Der Botanische Garten auf Ischia - Ein Tag im Paradies

17. Oktober 2018

Ein Ort der Schönheit, Inspiration & Ruhe

Reisezeit: März bis Oktober
Ziel: Ischia, Italien
Flugstunden ab Erfurt: 3

Als ich das erste Mal auf Ischia war, stand der botanische Garten nicht weit oben auf meiner Liste. Als ich das letzte Mal auf Ischia war stand „La Mortella“ ganz oben auf meiner Liste. Was ist passiert? Wieso botanischer Garten, was hat das mit Ischia zu tun? Alles!

Liebe auf den ersten Blick

Es ist die Komposition aus der Hand und dem Herz einer zauberhaften Lady für einen Komponisten, der Ruhe und Inspiration suchte. Und die leidenschaftliche Verwandlung einer kargen Felslandschaft in ein Paradies über 50 Jahre hinweg. Aber es sind auch die Farben der Insel, die Luft, die das Licht ganz besonders bricht und der Klang des Wassers. Es ist das Bekenntnis zweier geistreicher Menschen an diese Insel. War es Zufall, vielleicht Schicksal? Bestimmt aber Liebe auf den ersten Blick!

Beginnen wir am Anfang

Nun erst einmal von Anfang an. Denn die Insel stand und steht für vieles über was man anstelle schreiben könnte.

Schon während der Vorbereitung stieß ich immer wieder spannende Anekdoten aus der Geschichte des Parks und der beiden Vordenker. Auch ich staunte nicht schlecht, als ich erfahren habe, wie die beiden sich kennengelernt haben: Sie: eine zielstrebige und unabhängige argentinische Schönheit von 22 Jahren. Er: angesehener englischer Komponist, 24 Jahre älter! Susanna, jung, attraktiv, temperamentvoll, brünettes Haar, große grüne Augen. William: Verliebt! Am Abend einer Konferenz in Buenos Aires, als sie sich das erste Mal begegneten, hielt er um ihre Hand an. Zwei Monate später heiraten die beiden.

  • Sehenswürdigkeiten 100% 100%
  • Essen & Trinken 100% 100%
  • Aktivitäten 80% 80%
  • Erholung 60% 60%

La Mortella – Hingabe und Leidenschaft

Nicht schlecht, dachte ich. Das hat Feuer. Und genau diese Leidenschaft und Hingabe fühle ich jedes Mal in „La Mortella“. William kannte Italien. Doch er wollte nach Neapel, doch das war nach dem Krieg in keiner guten Verfassung. So kamen die beiden das erste Mal 1949 auf die Insel. Sie fanden eine felsige Hügellandschaft, karg und ohne Wasserversorgung, Steine und tote Bäume. Das ist kaum vorstellbar, wenn ich heute den Park betrete. Diese prachtvolle und üppige Vegetation. Diese Harmonie und Vielfältigkeit.

Jedes Mal freue ich mich besonders auf diesen Moment: Ich verlasse die befahrene Zufahrtsstraße und trete durch das große Portal in den Garten. Aus der gebotenen Vorsicht draußen wird vertraute Entspannung, aus Zweitakt-Motorenlärm wird heilende Ruhe.

Rundgang durch ein Pflanzenparadies

Nach dem Eingang beginne ich immer mit den unteren Wasserläufen und biege dann nach links zum Victoria Haus ab. Von dort aus spaziere ich zum oberen Teil nicht ohne die unglaubliche Aussicht auf Forio zu genießen. Weiter geht’s Richtung Thai-Pavillon und zum Amphitheater. Die Steine geben oft das Tempo vor. Das ist kein Zufall auf dieser Vulkaninsel.

„Jedes Mal freue ich mich besonders auf diesen Moment: Ich verlasse die befahrene Zufahrtsstraße und trete durch das große Portal in den Garten. Aus der gebotenen Vorsicht draußen wird vertraute Entspannung, aus Zweitakt-Motorenlärm wird heilende Ruhe.

Ein Quell unendlicher Inspiration

Auf dem höchsten Punkt ist die Luft von sanften Düften mediterraner Kräuter erfüllt. Besonders freue ich mich immer auf das englische Teehaus, den Sonnentempel und natürlich das Nymphaeum. Ich staune über die Synthese aus den europäischen Gartenbauschulen: Vor allem über die französischen, englischen und andalusischen Elemente. Ich kann mir gut vorstellen wie Sir William Walton durch seinen Garten wandelte, an Lieblingsorten Inspiration fand und seine berühmten Bagatellen komponierte.

Jeder Besuch birgt neue Entdeckungen

Gut zwei bis vier Stunden vergehen unbemerkt. Und selbst nach 5 Jahren entdecke ich bei jedem Besuch immer noch einen neuen Ort, eine neue Perspektive, einen neuen Pfad.

Ich bin dankbar, dass ich die faszinierende Geschichte des Gartens und seine Anziehungskraft seit einigen Jahren meinen Thüringer Gästen zugänglich machen darf.

Ich stoße mit Ihnen auf diesen wundervollen Ort an. Mit einem Cocktail, den Lady Susanna selbst entworfen hat: Einem trockenem Weißwein mit Myrte.
Salute!

Ihr Karsten Swines

 

Crépes

Wir lieben die haudünnen französischen Pfannkuchen! Sie auch?
zum Rezept

TOP-TIPPS

NYMPHAEUM

Im Zentrum des Nymphaeums liegt ein kleines Wasserbecken, das den Himmel reflektiert.

Er wird auch als „Spiegel der Seele“ bezeichnet.

 

GLORIETA

In diesem windgeschützten Parkbereich finden Sie fragile Pflanzen wie Narzissen, Rosen und Sommerflieder, deren Duft die gesamte Umgebung erfüllt. 

Die blauen Glassteine sind ein Geschenk des amerikanischen Landschaftsarchitekten Andy Cao. 

 

VICTORIA HAUS

Die Amazonas Riesenseerose – Victoria amazonica – ist die unbestrittene Königin der Seerosen. 

Der Blattstiel erreicht eine Länge von 7 bis 8 Meter und das auf dem Wasser schwimmende Blatt einen Durchmesser von bis zu 3 Meter. 

 

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Albanien – Schlafendes Juwel auf dem Balkan

Antike Ruinen, glasklares Meer, einmalig schön

Albanien – ein wunderbares Reiseziel fernab der Massen

Als ich gefragt worden bin, ob ich auf eine Vorab-Inforeise nach Albanien fliegen würde, war mein erster Gedanke: „Albanien, wer will denn dort hin?“. Aber mich reizte der Gedanke, ein für mich neues Land zu erkunden. Über das Land, das nur zwei Flugstunden entfernt liegt, wusste ich zugegebenermaßen nicht viel. Bald stand für mich fest, ich will, ich muss dieses kleine Land auf dem Balkan kennen lernen! Wenige Wochen später saß ich im Flieger auf dem Weg nach Tirana.

Wie bringt man eine 8-tägige Rundreise in 4 Tage Aufenthalt?

Am Flughafen wurde ich bereits von meinem Guide Edmond erwartet. In nur 4 Tagen wollte ich den Reiseinhalt einer 8-tägigen Rundreise kennen lernen und dabei noch möglichst viele Hotels genauer unter die Lupe nehmen. Nach der unproblematischen Einreise, Personalausweis genügt, führte uns der Weg nach Berat. Die einheimischen Busse, die man für Reisegruppen nutzt, haben internationalen Standard und sind mit Klimaanlage ausgestattet. Unterwegs findet man problemlos saubere Toiletten, was man nicht von jedem anderen Land behaupten kann. 

  • Sehenswürdigkeiten 100% 100%
  • Essen & Trinken 80% 80%
  • Aktivitäten 60% 60%
  • Erholung 60% 60%

Berat – Zeitreise in die Vergangenheit

Berat gehört zweifelsohne zu den schönsten Städten Albaniens. Die „Stadt der tausend Fenster“ teilt sich in die drei Stadtteile Mangalem, Gorica und die Festung Kalaja, die auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO stehen. Bei einem Spaziergang durch die engen Gassen von Magalem mit den vielen weißgetünchten Häusern fühlte ich mich zurückversetzt in eine andere Zeit und auch der Besuch der Festungsanlage hat mich überwältigt. Die Festung Kalaja wird bis heute bewohnt und wirkt somit wie eine eigenständige kleine Stadt.

 Die Bergwelt von Gjirokaster

Schon ging es weiter in die wunderschöne Bergwelt nach Gjirokaster. Die Sonne war längst untergegangen als man uns mit einem exzellenten Abendessen im Hotel erwartete. Die Küche Albaniens würde ich als mediterrane Balkanküche beschreiben, die auch durch orientalische Einflüsse geprägt ist. Je nach Region werden andere Spezialitäten aufgetischt. Während man in den Bergen sehr gutes Fleisch genießen kann, sollte man an der Küste frischen Fisch und Meeresfrüchte probieren. 

Stadt der 1000 Treppen – Gjirokastra

Am nächsten Morgen gingen wir durch die Altstadt von Gjirokastra mit ihren unzähligen engen gewundenen Gassen und steilen Treppen. Der Beinamen „Stadt der 1000 Treppen“ ist Programm, gutes und festes Schuhwerk ist, wie überall in Albanien, empfehlenswert.

Auch Gjirokastra hat es auf mit einer prächtigen Festungsanlage auf die Liste des Weltkulturerbes geschafft. Gegen Mittag erreichen wir die Kaltwasserquelle „Blue Eye“. Ich habe noch nie zuvor so klares und hellblaues Wasser gesehen. Ein lohnenswerter Stopp, bevor es weiter an die Küste ging.

Küstenstadt Saranda, Ausgrabungsstätte in Butrint & der alten Bazar in Kruja

Albaniens Südküste ist geprägt von tollen kleinen Badebuchten und kristallklarem Meer, aber auch von größeren Küstenstädten, wie Saranda, die gerade in den Sommermonaten viele Touristen beherbergen. In der Nähe von Saranda besuchten wir Butrint, wohl eine der schönsten antiken Ausgrabungsstätten Albaniens. Bis heute findet man hier vor allem Überreste der Griechen und Römer, eingebettet in einen wunderschönen Wald, der auch in den Sommermonaten Schatten bietet. Gespannt war ich auf Kruja, dass in jedem Reiseführer als das absolute Muss beschrieben wird. Tatsächlich hat mich die Kleinstadt Kruja mit ihrer tollen Lage und der gewaltigen Festung, die einst Zentrum der Kämpfe von Skanderberg gegen das Osmanische Reich war, sehr beeindruckt. Nicht minder sehenswert ist der alte Bazar von Kruja.

Neben traditionellen Handwerk gibt es hier auch eine Menge Souvenirs zu ergattern. Kleiner Tipp, vergessen Sie das Handeln nicht. 

Von der Adria nach Tirana

Nach Einbruch der Dunkelheit erreichten wir das letzte Hotel unserer Reise – das 5-Sterne „Premium Hotel“ in Golem, das mit einem riesigen Buffet aufwartete. Nach einigen Stunden Schlaf und einem fantastischen Frühstück am Hotelbuffet schlenderte ich noch einmal am hoteleigenen Strand mit den Füßen durch das warme Wasser der Adria. Weiter ging es nach Tirana – dem letzten Höhepunkt meiner Reise.

Die Hauptstadt des Landes präsentiert sich modern und westlich. Das Zentrum der Stadt erkundeten wir zu Fuß. In den letzten Jahren hat man mit Geld und viel Farbe die Stadt verschönert. Herz der Stadt ist der weitläufige Skanderbeg-Platz, der unter anderem vom Opernhaus, dem Nationalmuseum und dem Denkmal des Nationalhelden Georg Skanderberg flankiert wird. Die Fußgängerzone, die von Platanen gesäumt wird, lädt mit zahlreichen Cafés zum Verweilen und unzähligen Museen zum Besuch ein. 

"Ich blicke zurück auf eine erlebnisreiche Reise in ein aufstrebendes Land, von dem wir hoffentlich noch viel hören werden."

Reiche Kultur und herzliche Gastfreundschaft

Während meines Aufenthaltes in Albanien habe ich neben den Sehenswürdigkeiten mehr als zehn Hotels besichtigt. Alle Hotels beeindruckten durch sehr guten Service, Gastfreundlichkeit, Sauberkeit und guten Komfort. Selbst kostenfreies WLAN gehört in den meisten Hotels zum Standard. Nun blicke ich zurück auf erlebnisreiche Tage durch ein aufstrebendes Land, von dem wir hoffentlich noch viel hören werden. Ein Land, das geprägt ist von einer Mischung aus christlichen und muslimischen Kultureinflüssen und mich durch die gastfreundlichen Menschen und seine Vielseitigkeit fasziniert hat. Für mich steht fest, dass ich Albanien nicht das letzte Mal besucht habe. Ich möchte unbedingt auch den Norden noch kennenlernen. Und ich hoffe, dass ich Sie neugierig machen konnte auf ein neues Reiseziel fernab der bekannten Wege mit der perfekten Mischung zwischen Natur und Kultur.

Ihre Tanja Leopold

TOP-TIPPS

„BLUE EYE“

Das beeindruckende Naturschauspiel Syri i Kaltër liegt zwischen den Städten Saranda und Gjirokastra und fasziniert mit seinem glasklaren sprudelnden Wasser.

Von der Aussichtsplattform oberhalb der Karstquelle kann man die unzähligen Blautöne des Auges besonders gut genießen.

GJIROKASTRA

Die „Stadt der tausend Treppen“ macht ihrem Beinamen alle Ehre.

In der hübschen Altstadt finden sich zahlreiche kleine Gassen mit Kopfsteinpflaster, Treppen und Stufen. Der zauberhafte Anblick und das Gefühl eine Zeitreise unternommen zu haben, entschädigen aber für die kleine Anstrengung.

KRUJA

Über der kleinen Stadt, umgeben von einer atemberaubenden Landschaft, thront eine imposante Festung. Innerhalb der Festungsmauer befindet sich ein sehenswertes Ethnographisches Museum, das ein anschauliches Bild vergangener Lebensverhältnisse vermittelt.

 

 

 

Patatas Aioli – Kartoffeln in Knoblauchmayonaise

Patatas Aioli

Kartoffeln in Knoblauchmayonaise

Portionen:

4

Gesamtzeit:

40 min

Schwierigkeit:

normal

Als:

Appetizer

Einleitung

Über dieses Rezept

Von: Franziska Rensch

Tapas („Deckel“) sind so vielfältig wie die Geschichten zu ihrem Ursprung. Die kleinen Appetithäppchen werden nach spanischer Tradition vor dem eigentlichen Abendessen serviert. Dazu gibt es ein Gläschen Wein oder Bier. Wer Knoblauch aber auch seine Mitmenschen mag, für den ist dieses Rezept ideal, denn es kommt mit nur 1 Knoblauchzehe aus (4-5 Knoblauchzehen und mehr sind in spanischen Rezepten nicht unüblich). 

 

Zutaten

  • 4 mittelgroße Kartoffeln
  • 1 Knoblauchzehe 
  • Petersilie

  • 1 Ei 
  • 300 ml Olivenöl
  • Salz
  • Essig oder Zitronensaft

Tipps:

Das Ei und Öl sollte Raumtemperatur haben, dann können sie sich am besten miteinander verbinden. 

Es sollte ein mildes Olivenöl verwendet werden, da die Alioli sonst bitter werden kann. Alternativ kann auch je zur Hälfte Olivenöl und neutrales Sonnenblumenöl verwendet werden.  

Der grüne Knoblauchkern enthält am meisten Allicin. Allicin ist für den typischen Geruch des Knoblauchs verantwortlich. Wer diesen Geruch minimieren möchte, entfernt den Kern oder verwendet jungen Knoblauch, bei dem der grüne Kern noch nicht ausgeprägt ist. 

 

Ursprünglich wurden Tapas als Schutz vor Staub oder Fliegen in Getränken verwendet. Man legte dazu einfach ein Stück Käse, Wurst oder Brot auf sein Glas. Daher auch der Name „Deckel“. Heute gibt es Tapas in unzähligen Varianten.

Schritt für Schritt-Anleitung

Schritt 1

Kochen Sie die Kartoffeln, bis diese weich sind. Anschließend schälen und abkühlen lassen.

Für die praktische Tapas-Größe werden die Kartoffeln der Länge nach halbiert und nochmal der Länge nach geviertelt. Sie erhalten vier lange Kartoffelviertel. Jetzt werden diese Viertel zweimal quer durchgeschnitten, sodass Sie 3-4 Stückchen erhalten. 

Schritt 2

Schälen Sie den Knoblauch und pressen Sie ihn durch eine Knoblauchpresse in eine kleine Metall- oder Keramikschale. 

Geben Sie eine Messerspitze Salz dazu und zerreiben den Knoblauch zusammen mit dem Salz mit der Rückseite eines Löffels so fein wie möglich. Noch einfacher geht das Zerkleinern mit einem Mörser. 

Schritt 3

Trennen Sie nun das Eigelb vom Eiweiß. Geben Sie das Eigelb zum Knoblauch und vermischen alles noch einmal gut. 

Schritt 4

Nun gießen Sie das Öl langsam (!) in einem dünnen Strahl dazu. Am besten geht das in einem schmalen hohen Behälter mit einem Handmixer. Achten Sie darauf, dass die Masse sich vollständig zu einer cremigen Sauce verbunden hat, bevor Sie die nächste Portion Öl nachgießen. Zum Schluss geben Sie den Zitronensaft oder Essig hinzu während Sie weiterrühren. 

Schritt 5

Geben Sie nun die Kartoffeln in eine Schüssel, verteilen die Alioli darüber und schütteln alles vorsichtig. Servieren Sie die Kartoffeln warm und stilecht mit Zahlstochern. 

Guten Appetit!

 

Unsere Tester

„Für einen Tapas-Abend bereite ich viele verschiedene Tapas-Varianten vor. Dann allerdings nicht als Vor- sondern als Hauptspeise. Die selbstgemachte Alioli für die Patatas kann zwar etwas kniffelig sein, schmeckt aber um Längen besser als fertig gekaufte.“

„Sie haben unser Rezept getestet? Wir freuen uns über Ihre Meinung! Schicken Sie uns gerne ein Bild mit einem kurzen Kommentar und wir veröffentlichen Ihren Beitrag an dieser Stelle!“

Mehr Rezepte aus aller Welt

Orange Juice

Boiled Crab

Baked Bread

Bunte Weltstadt Barcelona

Bunte Weltstadt Barcelona

21. November 2018

Antoni Gaudí, Tapas-Bars & bunte Vielfalt

Reisezeit: Frühling
Ziel: Barcelona, Spanien
Flugstunden ab Erfurt: etwa 2 

Barcelona, die lebendige und bunte Weltstadt an der Nordostküste des spanischen Festlandes zieht jedes Jahr viele Städtereisende, Pauschalurlauber und Kreuzfahrer an. Als Hauptstadt Kataloniens weiß man Tradition mit modernem Tourismus zu vereinen und bei seinen Besuchern bleibende Eindrücke zu hinterlassen.

Panoramablick vom
Berg Tibidabo

In gut zwei Flugstunden von Erfurt erreichten wir Barcelona bereits am Morgen. Dies verschaffte uns genug Zeit direkt vom Flughafen zum Berg Tibidabo aufzubrechen. Als einer der höchsten zentral gelegener Punkte bietet der Berg ein einzigartiges Panorama über die Stadt und lässt erahnen, was diese Stadt seinen Besuchern zu bieten hat. Über allem thronend natürlich der atemberaubende Anblick der Sagrada Familia.

Antoni Gaudí prägt das Stadtbild

Auf dem Weg zum Hotel zog es unsere Gruppe schon ein erstes Mal in das Zentrum der Stadt. Unverkennbar und in ganz eigenem Stil immer wieder die von Antoni Gaudí entworfenen Häuser, die das Stadtbild wohl am nachhaltigsten prägen. Von ihm gestaltete Bauwerke erkennt man sofort an der Art von Verzierungen, die er doch immer wieder neu interpretiert.

  • Sehenswürdigkeiten 100% 100%
  • Essen & Trinken 100% 100%
  • Aktivitäten 80% 80%
  • Erholung 50% 50%

Barcelona abseits der Touristenwege

Mit den ersten Eindrücken der Stadt machten wir uns nun mit dem Bus auf den Weg in das etwas außerhalb des Zentrums gelegene Hotel. Am Abend stellte sich dies als glücklicher Umstand heraus, denn man konnte auch das Barcelona etwas abseits der Touristenwege erleben. Durch viele kleine und beschauliche Gassen mit Menschen, die die angenehmen Abendtemperaturen im freien genossen, ließen wir den Tag letztendlich in einer landestypischen Tapasbar ausklingen.

Gaudis Lebenswerk – die
Sagrada Familia

Am nächsten Tag war das erste Ziel die Sagrada Familia, dem wohl bekanntestem Bauwerk Barcelonas. Von weitem beeindruckt die Basilika einfach nur durch ihre schiere Größe, doch nähert man sich dem Bauwerk zeigen sich die unendlichen Details an der Fassade, welche vorher sehr schlicht wirkte. Die Basilika begeistert nicht nur von außen mit ihrer Architektur, sondern ist von innen auch ein absolutes Highlight. Auch hier viele Details an Wänden, Säulen und Decken welche in ein buntes Farbenspiel des Lichtes durch die einzigartigen Fensterbilder getaucht werden. An der Sagrada Familia arbeitete Gaudi bis zu seinem Tod im Jahre 1926 mit unbeschreiblichem Ehrgeiz – sein Lebenswerk. Bis heute ist der Bau nicht fertiggestellt, wurde jedoch im Jahre 2010 von Papst Benedikt XVI in einer großen Zeremonie zur Basilika geweiht.

1882 begannen die Bauarbeiten an der Sagrada Familia. Auf die Frage, wann sie denn fertig sei, antwortete Gaudi: „Mein Kunde (gemeint ist Gott) hat keine Eile.“ Fertig gestellt ist sie bis heute nicht, innerhalb der nächsten 10 Jahre könnte es aber soweit sein.  

 

Quirlige Einkaufsstraße Las Ramblas & ruhigeres gotisches Viertel

Weiter ging es für uns durch die Innenstadt auf die stark frequentierte Promenade Las Ramblas. Hauptsächlich geprägt ist diese wohl durch tausende von Touristen. Wer es ruhiger mag, kann Abseits der Massen schöne Ecken entdecken. Es lohnt sich, zum Beispiel das nur einen Katzensprung entfernte, gotische Viertel El Barri Gòtic aufzusuchen und ganz entspannt durch die kleinen Gassen zu schlendern. Hier und die Schönheit der Stadt abseits der Touristenmenge auf sich wirken zu lassen. Das Viertel lädt ein, in entspannter Atmosphäre den Tag ausklingen und die Eindrücke des Tages auf sich wirken zu lassen.

 

Farbenfrohe Mosaiken im Park Güell

Früh am Morgen des nächsten Tages zog es die uns in den Park Güell, der im nördlichen Teil der Stadt liegt. Der Park wurde ebenfalls von Antoni Gaudi entworfen. Der öffentlich zugängliche Teil des Parks wird von Einheimischen gern am Wochenende zur Entspannung und für ein Picknick genutzt. Im zahlungspflichtigen Teil des Parks befindet sich das ehemalige Wohnhaus Gaudis welches man heute als Museum besichtigen kann. 

Durchatmen und genießen

Im Mittelpunkt des Parks befindet sich ein riesiger Terrassenplatz, welcher viele Postkarten ziert. Der Platz wird durch eine wellenförmige Sitzbank mit Mosaiken abgegrenzt, welche viele verschiedene Motive zeigt. Hier kann man die eine oder Andere Minute verweilen bis man sich einen Platz in der ersten Reihe ergattern kann, um den wunderschönen Blick über die Stadt zu genießen.

Barcelona, ich komme wieder!

Um in Barcelona die ersten Eindrücke zu erhaschen reichen ein paar Tage, jedoch möchte man nach diesen vielen Eindrücken mehr von der Stadt sehen und erleben. Neben den vielen bekannten Sehenswürdigkeiten bietet die Stadt noch so viel mehr, was zu einer weiteren Reise einlädt.

Auch für Sportbegeisterte hat Barcelona viel zu bieten. Man kann viele berühmte Sportstätten wie das ehemalige Olympische Dorf besichtigen. Das größte Fußballstadion Europas „Camp Nou“ des Heimvereins FC Barcelona oder die Hochmoderne Rennstrecke „Curcuit de Calalunya“ lassen Interessierte voll auf ihre Kosten kommen.

Trotz des immer weiter wachsenden Tourismus in Barcelona gibt es nach wie vor viele kleine und unbekannte Viertel, die es abseits der Touristenwege zu entdecken gilt, um Kultur und Menschen zu erleben. Wir werden Barcelona auf jeden Fall noch einmal einen Besuch abstatten, um die fertige Sagrada Familia zu sehen und das Flair der Stadt noch einmal auf uns wirken zu lassen.

Ihre Marisol

Patatas aioli

Ideal für einen geselligen Tapas-Abend
zum Rezept

TOP-TIPPS

SAGRADA FAMILIA

Eines der berühmtesten Bauwerke Antoni Gaudis sollten Sie sich nicht entgehen lassen. 

Die schiere Größe und die Detail-Verliebtheit des weltbekannten Bauwerks versetzen jeden Besucher in ungläubiges Staunen.  

 

TAPAS-BARS

Wer auf der Suche nach authentischem Essen ist, wird in den typischen Tapas-Bars Barcelonas fündig.

Patatas Bravas oder Jamón Ibérico sollten Sie unbedingt probieren! 

STADTSTRAND

Kurze Auszeit gefällig? In Barcelona kein Problem!

Zu Fuß, mit dem Bus, der Straßenbahn oder der Metro geht es vom Zentrum aus an den Strand zum Sonnenuntergang.  

 

 

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