Leipzig und das Gewandhaus – nah und überraschend

Leipzig ist definitiv immer eine Reise wert

Was ein 712m² grosses Gemälde und riesenhafte Insekten mit Leipzig zu tun haben? Lesen Sie hier:

Leipzig nah und überraschend … oder wie mich die blaue Katze an Beethoven erinnert

Leipzig ist für mich eine der Städte, die mich bei jedem Besuch aufs Neue überraschen. Man kennt ja Rathaus, Mädlerpassagen, Völkerschlachtdenkmal, das Zeitgeschichtliche Forum, die Universität und den Uniturm, das Leipziger Neuseenland und natürlich den Zoo Leipzig…
… und das Gewandhaus!

Zur Geschichte des Gewandhauses

Das Gewandhaus konnte ich vor einigen Wochen besuchen und mich bei einem Konzert von der wunderbaren Ausstattung und Akustik überzeugen. Rein optisch lässt das Gebäude, vis á vis der Oper am Augustusplatz gelegen, auf den ersten Blick kaum auf ein Haus der Musik schließen. Aber die Institution des Leipziger Gewandhauses kann auf eine lange Geschichte zurück blicken.

Berühmte Dirigenten standen schon in zwei anderen Leipziger Gewandhäusern am Dirigentenpult. Z.B. Mendelssohn im Gewandhaus an der Universitätsstraße, Nikisch und Furtwängler im Neuen Gewandhaus an der Beethovenstraße.

Das Haus am Augustusplatz ist also bereits das dritte Leipziger Gewandhaus, das allerdings wie auch schon das zweite mit dem namengebenden Zweck nichts mehr zu tun hat. Sein Name rührt daher, dass das erste Haus als dreiflügliges Gebäude die Gewerbehalle der Tuchhändler war. Zudem wurden im Erdgeschoss des Flügels an der Universitätsstraße bis 1828 die stadteigenen Waffen und Rüstungen aufbewahrt. Daher nannten die Leipziger diesen Gebäudeteil auch das Zeughaus.

Ein Abend im Gewandhaus

Schon beim Eintreten überwältigte mich ein riesiges Gemälde – der „Gesang vom Leben“. Schon der Titel ist imposant und lässt die Phantasie blühen …

Wie ich im Nachhinein recherchiert hatte, ist es mit 712 Quadratmetern sogar das größte Deckengemälde Europas, das der Maler Sieghard Gille – ein Vertreter der Leipziger Schule – vor rund 37 Jahren geschaffen hatte. Er malte ein Jahr an seinem Werk, das sich über mehrere Ebenen des Gewandhauses erstreckt. Daher ist es in der Konzertpause eine tolle Idee, sich auf Szenen des Bildes einzulassen.

Ludwig van Beethovens drittes Klavierkonzert und die g-moll-Sinfonie Wilhelm Stenhammars stehen in dieser Woche auf dem Programm der ausverkauften Großen Concerte des Gewandhausorchesters. Am Pult: Ehrendirigent Herbert Blomstedt, am Flügel: Igor Levit

Alles gern nachzulesen, dennoch war ich schwer beeinduckt, von der Leichtigkeit, mit der der schon wirklich betagte Herbert Blomstedt (geb. 1927) dirigierte. Seine Freude dabei und die nicht übersehbare Herzlichkeit, als er den 32-Jährigen Igor Levit nach dessen genialen Orchesterdebüt verabschiedete. Ein wunderbarer Abend!

Von riesenhaften Insekten und Pflanzen

Am nächsten Morgen wartete ein weiteres Highlight auf mich: Yadegar Asisis hat im Leipziger Panometer ein weiteres Rundbild geschaffen, das man seit Ende Januar 2019 entdecken kann.

Die Geschichte dahinter finde ich sehr anrührend. Auf die Idee kam Yadegar Asisi, als er vor einiger Zeit im Garten seiner Mitarbeiterin Carola am Stadtrand von Leipzig saß. Das Bild zeigt einen Mikrokosmos, den er ins Leipziger Panometer gezaubert hat und der für viele gleich um die Ecke liegt. Entdecken Sie diesen besonderen Garten und staunen Sie wie ich über riesenhaft vergrößerte Bienen und Käfer, Blumen und Pflanzen im Zyklus der vier Jahreszeiten beim Werden und Vergehen. Und allen Meldungen zu Artensterben und Umweltgiften zum Trotz werden die Sinne geschärft für das, was noch in so einem Garten kreucht und fleucht.

Carola ist inzwischen verstorben, doch “ …das Bild sieht er als Sinnbild für die kleinen Dinge, die wir im Alltag übersehen oder geringschätzen – und als Verneigung vor der Frau, die er als Mensch und Mitarbeiterin sehr schätzte„.

Fazit: Leipzig ist spannend und entspannt

Nehmen Sie sich Zeit! Lassen Sie den Garten wirken und vielleicht geht es Ihnen wie mir; denn bei Stress hilft es, einfach mal die Augen zu schließen und an die Katze denken – das bringt mindestens 5 Minuten Urlaubsgefühl.

Es muss nicht immer Südsee sein. Bleiben Sie neugierig!

Ihre Martina Osburg

Wenn wir Ihnen nun Lust auf eine Reise nach Leipzig gemacht haben, schauen Sie hier: 

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Geheimtipp Island – die Insel aus Feuer und Eis

An was denken Sie, wenn Ihnen jemand von Island erzählt?

Begleiten Sie unsere Produktmanagerin Claudia auf Ihrem Island Abenteuer und überzeugen Sie sich selbst von der Insel aus Feuer & Eis
  

Wie aus dem Bilderbuch

Die Insel im Nordatlantik begrüßt mich mit klarem Himmel und strahlendem Sonnenschein. So sehe ich bereits aus dem Flugzeugfenster die abwechslungsreiche Landschaft und  komme aus dem Staunen nicht heraus. Nach der Ankunft am Flughafen Keflavik führt mich mein Weg in Richtung der Hauptstadt Reykjavik. Ich fahre durch eine Mondlandschaft, geformt durch alte Lava. Im Hintergrund türmen sich schneebedeckte Berge auf. Hier und da sehe ich weißen Dampf aufsteigen und ich freue mich darauf, dieses Land kennen zulernen..

Insel aus Feuer …

Wo zeigt sich das heiße Island am besten? Ich möchte eine  Vorstellung davon bekommen, was es heißt, eine Vulkaninsel zu besuchen und fahre in ein Hochtemperaturgebiet. In der  Ferne sehe ich schneebedeckte Berge, vor mir kocht die Erde und es stinkt nach faulen Eiern. Aufsteigende Gase erzeugen diesen speziellen Duft und in größeren und kleineren  Erdlöchern blubbert heißes Wasser. Plötzlich zischt eine riesige Wasserfontäne in den blauen Himmel und ich zucke  zusammen. Das habe ich nicht kommen sehen. Ich laufe näher heran, stelle mich an die trockene Seite des Geysirs Strokkur und warte. Es dauert nur ein paar Minuten bis ich sehe, wie sich der nächste Ausbruch mit einer türkisblauen Wasserblase ankündigt.

… und Wasser … 

Und wo ist das Eis der Insel? Der nächste Tag beginnt erneut mit strahlendem Sonnenschein und ich fahre gen Osten. Schon von weitem sehe ich die riesigen Eisflächen auf den  Vulkanbergen glänzen. Doch die Gletscher müssen warten, denn unmittelbar vor mir erscheint eine schroffe Felswand, von der ein Wasserfall herabstürzt. Ich erahne die unvorstellbare Dimension bereits aus einiger Entfernung, als ich die davorstehenden Menschen als kleine Punkte sehe. Beeindruckt laufe ich immer weiter auf den Seljalandsfoss zu und bleibe kurz vor ihm stehen. Überwältigt und mit Gänsehaut kann ich meinen Blick nicht von dem Wasservorhang abwenden. Dort wo die Gischt auf den Felsen trifft, haben sich abstrakte Eisformationen gebildet, dazwischen fällt das Wasser wie ein weicher Schleier. Ich verweile lange an diesem schönen Ort und bin berührt von der Schönheit, die die Natur hier erschaffen  hat.

Auf der Ringstraße führt mich mein Weg nun weiter nach Osten. Plötzlich wandelt sich das Wetter und es beginnt zu  schneien. Das Wetter auf Island ist unvorhersehbar und kann sich innerhalb von Minuten ändern. Der Gletscher muss bis morgen warten, zuerst möchte ich noch einen weiteren markanten Wasserfall besuchen, egal wie ungemütlich das Wetter ist. Als ich nach wenigen Kilometern den Skógafoss erreiche, zeigt sich schon wieder die Sonne. Die Sonnenstrahlen zaubern einen zarten Regenbogen im Flussbett vor dem  Wasserfall und ich fühle mich ganz überwältigt von der großartigen Landschaft.

 

… und Eis.

Am nächsten Tag plane ich meinen Ausflug zum Sólheimajökull, einer Gletscherzunge des großen Gletschers Mýrdalsjökull. Vorbei am Vulkan Eyjafjallajökull geht die Fahrt weiter nach Osten. Ich will den Gletscher auf einer Wanderung kennenlernen und hoffe, dass es nicht allzu abenteuerlich wird. Auf dem Besucherparkplatz treffe ich meinen Guide und erhalte meine Expeditionsausrüstung: Gurt, Eispickel, Helm und Steigeisen sind ein Muss auf einer Gletscherwanderung. 

Wir spazieren entlang des Flussbetts und sehen nach
einer Wegbiegung den Sólheimajökull vor uns liegen. Schwarz und weiß gestreift wie ein Zebra türmen sich die Eismassen am Ende der Lagune auf. Es ist die einhundertjährige Asche eines Vulkanausbruchs die für den eindrücklichen Kontrast zum weiß von Schnee und Eis sorgt, erfahre ich. Hier liegen also Feuer und Eis direkt beisammen. Die Ausrüstung wird angelegt und durch Eistürme und Aschehaufen geht es hinauf auf das Eisfeld. Auf dem Gletscher angekommen eröffnet sich mir ein atemberaubender Blick und ich fühle mich ganz winzig, wie ich hier in Eis und Schnee, inmitten von türkisblauen Gletscherspalten auf die Lagune blicke.

Fazit: Ich komme wieder

Dieses Erlebnis werde ich für immer in Erinnerung behalten und ich bin mir sicher, ich komme wieder.

Ihre Claudia Aschmoneit

Wenn Sie nun neugierig geworden sind und die sagenumwobene Insel aus Feuer & Eis einmal selbst entecken wollen, dann haben wir hier die passende Reise für Sie:

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Sommer auf Sardinien & Korsika

Wir haben für Sie Sardinien und Korsika erkundet

Inselhopping im Mittelmeer – erfahren Sie mehr über Horsts  Eindrücke der beiden Inseln im Mittelmeer. 
Urlaubsstimmung garantiert. 

Wir Touristiker sind normalerweise recht viel unterwegs. Aber neben den beruflichen Zielen, die man sich anschaut, hat man ja auch noch Urlaub, den man mit dem Partner verbringen möchte. In diesem Jahr haben wir uns dazu entschieden, beides miteinander zu verbinden und unseren Urlaub bei einer Rundreise auf den wunderschönen Inseln Sardinien & Korsika mit unseren Gästen zu verbringen.

Die „Karibik des Mittelmeers“

Auf ging es also, wie immer, im Direktflug ab dem Flughafen Erfurt nach Olbia im Norden Sardiniens. Als zweitgrößte Insel im Mittelmeer trägt Sardinien auch den Beinamen „Karibik des Mittelmeeres“, was mich entsprechend gespannt sein ließ. Unser Eindruck, den wir von Sardinien bekommen sollten, musste aber noch etwas warten. Am ersten Tag regnete  es leider und am darauf folgenden Morgen brachen wir auch schon wieder auf, um auf die drittgrößte Insel des Mittelmeeres zu kommen. Korsika. Bei strahlend blauen Himmel ging die kurze Fahrt mit dem Bus zunächst zur Fähre, mit der wir in knapp einer Stunde dann in Bonifacio auf Korsika ankamen. Die Hafeneinfahrt ließ erahnen welch schöner Ort hier vor uns liegt. Die absolut beindruckende Festungsstadt, welche im Jahr 828 gegründet wurde, ist im Nachhinein gesehen mein Highlight dieser Rundreise, auch wenn hier noch andere folgen sollten.

Korsika erleben

Nach Bonifacio ging es in den Norden, nach Bastia, wo wir 2 Nächte verbrachten. Bastia selbst, wohl eher unspektakulär, da die meisten Urlauber hier mit der PKW Fähre auf die Insel kommen. Für uns war es die am wenigsten touristisch geprägte Stadt auf der Insel. Dennoch entschieden wir uns, die Stadt zu erkunden, während unsere Reisegruppe einen Ausflug zum Cap Corse – dem nördlichsten Punkt Korsikas – unternahm. Obwohl Bastia freilich nicht groß ist, bot sie mit dem lebhaften alten Yachthafen, der sich am Fuße der Zitadelle befindet und dem Place Saint-Nicolas, ihren eigenen beeindruckenden Charme. Wir konnten das Leben der Korsen und der Touristen hier wunderbar zu beobachten.

Ajaccio – Hauptstadt Korsikas

Auf dem Weg zur Hauptstadt Ajaccio, wo wir die letzte Nacht auf Korsika verbringen sollten, führte uns die Reise auch nach Porto an der Nordwestseite der Insel. Beindruckend war hier der erste Blick in die Bucht, bei dem ich mich fast in die Zeit der Piraten zurück versetzt fand. Aber wir waren ja auf dem Weg nach Ajaccio – am ehesten bekannt durch den wohl berühmtesten Menschen der Korsen – Napoleon Bonaparte. Er wurde hier geboren bevor er mit nur 10 Jahren die Insel schon verließ, aber das kennen Sie sicher aus dem Geschichtsunterricht.

Zurück nach Sardinien

Nach 4 Tagen auf Korsika wechselten wir wieder nach Sardinien. Wir wollten ja zumindest den No­rden der Insel noch kennen lernen. Hier stand zunächst die Costa Smeralda auf dem Programm. Einer der schönsten Küstenabschnitte Sardiniens ist wohl der Inbegriff von türkisblauem Meer, traumhaften Buchten, glasklarem Wasser und unbezahlbaren Luxus. Es fällt mir schwer dafür Worte zu finde, deshalb möchte ich Sie an dieser Stelle einladen, sich doch selbst dort umzuschauen….

Mein Fazit:

Ich selbst war mittlerweile noch einmal auf Korsika um hauptsächlich Bonifacio und Porto noch einmal zu erleben, aber auch Sardinien steht schon wieder auf mein­em Reiseplan – Kommen Sie doch mit!

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Der Wilde Kaiser – mehr als eine schöne Fernsehkulisse

"Urlaub mit den Schwiegereltern am Wilden Kaiser – echt jetzt?"

Warum ein Wander- und Entdeckungsurlaub am Wilden Kaiser etwas für jedes Alter ist? Lesen Sie unseren Beitrag:
  

Urlaub mit den Schwiegereletern am Wilden Kaiser – echt jetzt?

So ungefähr war meine erste Reaktion, als ich vor einem Jahr davon hörte. Und das lag nicht, wie Sie vielleicht denken, an meinen Schwiegereltern! Nein – ich fühle mich einfach noch zu jung für Urlaub beim Bergdoktor. Das Image der Region um den imposanten Bergrücken war einfach nicht das, was ich mir in meinem Urlaub vorstelle.

Als Vater, Ehemann und Schwiegersohn bin ich ja auch durchaus anpassungsfähig und beugte mich so dem Familienwunsch. Auf nach Tirol hieß es somit im Juni!

Doch nicht „old fashion“

Kaiserwetter und die Szenerie der Berge haben mich sofort eingefangen. Scheint ja doch ganz nett zu sein, dachte ich nach Ankunft in Ellmau. Also ließ ich mich voll darauf ein.

Wir unternahmen viel und lernten die Region von den Bergen und aus den Tälern, auf trockenen Sohlen und mit schäumender Gischt kennen. Abwechslung pur, ja, so war es.

Unsere kleinen Wanderungen haben wir immer mit drei Generationen bewältigt. Sie sind also gute Empfehlungen für „Jedermann“. Die Umrundung des Hintersteiner Sees mit anschließendem Bad im türkisblauen Wasser war eine wahre Freude. Tolle Ausblicke, gute Einkehrmöglichkeiten aber auch der ein oder andere Fleck zum stillen Verweilen und Genießen. Ja, so mag ich das.

Die Erkundung der Griesbachklamm ist fast abenteuerlich, ein Ausflug zu den Krimmler Wasserfällen lässt einen als Mensch einmal mehr die Naturgewalten erahnen.

Sonnwend-Feiern

Und ja – Mitte Juni steht überall Mittsommer an. Und das wird hier am Wilden Kaiser ganz besonders zelebriert. Mit Sonnwendfeuern auf den Bergen. Wir haben dieses Spektakel vom Hartkaiser aus beobachtet. Mit bequemer Liftfahrt und ordentlich Koffein im Blut – wir wollten ja lange durchhalten! Und es hat sich gelohnt. Denn neben dem Anblick der Feuer auf den umliegenden Bergen ist vor allem die Stimmung einmalig. Die Vorstellung, dass in weiter Ferne auf dem Bergrücken gerade Kletterer genau dieses Feuer entzünden. Das wir alle hier gerade ähnliches Sehen und Fühlen. Es könnte alles so einfach sein, wenn wir Menschen nicht manchmal so kompliziert wären…

Alte Gewerke erleben

Die Begegnung mit einem Latschenkieferbrenner und leider einem der letzten seiner Art, hat mich berührt. Inmitten der Berge in einer alten einfachen Holzhütte köchelte er überm Holzfeuer die zerkleinerten Zweige der Bergkiefer aus und gewann das uns allen bekannte Öl. Wettergegerbt und in dritter Generation widerstand er in Tirol allen modernen Trends. Er machte sein Ding.

Fazit: Eine Reise wert

Was für eine Woche, wow. War ich derjenige, der daran zweifelte? Der vielleicht gar nicht so recht wollte? Wilder Kaiser – Du hast mich überzeugt. Du kannst viel mehr als nur schöne Fernsehkulisse sein. Ich komme ganz gewiss wieder.

Eines ist für uns sicher – wir kommen wieder! Der Herbst in Karelien ist genauso sehenswert und wunderschön wie der Winter.

Ihr Thomas Marx

Wenn wir Ihnen nun Lust auf eine Reise zum Wilden Kaiser gemacht haben, schauen Sie hier: 

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Mein Herbst in Karelien

"Indian Summer in Finnisch-Karelien!"

Und so schnell ist der Sommer dann auch vorbei, die Blätter werden bunt und die Natur zeigt sich noch einmal von einer anderen, wunderschönen Seite. 
  

Wir sagen „Goldener Herbst“, die Finnen nennen die Zeit, in der sich die Blätter in die tollsten Farben färben  „Ruska“ (dt. braun).

Viele meiner finnischen Partner antworten auf die Frage, welches ihre liebste Zeit des Jahres ist, mit dem Spätsommer, ja gar dem Herbst.
Das Licht mit der langsam untergehenden Sonne ist so wunderschön sagen sie. Die Farbwelt geht von grün langsam über in gelb, gold, rot und bunt. Der Indian Summer lässt grüßen. Meine persönliches Highlight: Wenn sich die Sonne langsam erhebt und mit ihrem rötlich goldenen Licht die Natur erhellt. Wunderschön, ihr dabei am Ufer eines stillen Sees zuzuschauen.

Reiche Gaben

Die Wälder mit ihren Kiefern und Birken locken mit ihren schier endlosen Gaben an Beeren und Pilzen. Und natürlich ist es Tradition, diese fürs Familienessen oder den Wintervorrat zu sammeln. Auf den Tisch kommen sie im Norden meist in Begleitung von finnischen Traditionsgerichten wie Rentiergulasch und gegrilltem Quietschkäse (Sie werden irgendwann wissen was ich meine).

Die Pilze locken neben uns Menschen vor allem die Rentiere in die Wälder. Im Sommer leben diese in freier Natur und legen erstaunlich weite Strecken zurück, bevor sie im Winter – auch fett gefressen durch die reichen Gaben der Natur – auf den Rentierfarmen mit Zufütterung über wintern. Ich bin etlichen Rentieren begegnet. Beim Wandern genauso wie beim Einkauf im Supermarkt – ganz normal sagen die Finnen. Für mich war es etwas Besonderes.

Besonderer Charme der finnischen Seen

Überhaupt ist es in der Natur im Spätsommer noch viel schöner als sonst. Keinerlei Mücken und fast genauso wenig Menschen sind unterwegs. Es gibt einfach so viele Seen und zugleich so wenig Finnen an ihnen, dass ich immer das Gefühl hatte, allein zu sein – großartig. Die Seen bieten im Sommer zudem eine großartige Kulisse beim finnischen Nationalkult – dem Saunieren. Nach einer traditionellen Rauchsauna ist ein abkühlendes Bad im klaren See nochmal so schön.

Die Bären mit ä!

Der in meinen Augen aber faszinierendste Grund für einen Besuch Finnlands außerhalb des Winters sind seine Bären. Die mit ä! Denn diese schlafen im Winter und sind im Sommer mit fachkundiger Begleitung durchaus zu beobachten. Und genau dies steht auf meiner Wunschliste für 2023 ganz weit oben!

Übergang zur Gemütlichkeit

Und ja, der Spätsommer ist für die Finnen auch die Zeit, wo die ersten Feuer knistern und Gemütlichkeit ausstrahlen. Und zum Glück bieten alle finnischen Ferienhäuschen – die Mökkis – mit ihren Kaminöfen entspannte Stunden nach einem erlebnisreichen Tag in der Natur.

Eines ist für uns sicher – wir kommen wieder! Der Herbst in Karelien ist genauso sehenswert und wunderschön wie der Winter.

Ihr Thomas Marx

Wenn auch Sie das Fernweh gepackt hat und Sie gerne die vielfältige Natur in Finnland im Spätsommer mit uns erleben möchten, haben wir hier die passende Reise für Sie:

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