Das Allgäu einmal anders

Urlaub vor der eigenen Haustüre und fernab der Massen?

Das Allgäu im Sommer ist ganz sicher kein Urlaub nur für Ruhesuchende

Nur wenige Stunden Fahrt von meiner Heimat entfernt erheben sich die Allgäuer Alpen und mit ihnen offenbart sich eine wunderbare Landschaft für Naturliebhaber und Aktivreisende.

Die meisten Menschen verbinden mit dem Allgäu vor allem die Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau und vermutlich auch den Forggen- und Hopfensee. Wir hatten uns jedoch bewusst gegen diese Tourismus-Magneten entschieden und einen Campingplatz im verschlafenen Lechbruck am See gewählt.

Lechbruck am See

Das Flößerdorf am Lechbrucker See lockt wunderbar verschlafen und ein bisschen, wie aus einer vergangenen Zeit. Einfach wunderbar, wenn Sie gerne spazieren gehen und dennoch auf ein paar Annehmlichkeiten, wie kleine Restaurants und Supermärkte nicht verzichten wollen. Wenn Sie mehr über die Geschichte der Flößer erfahren möchten, lege ich Ihnen das Flößermuseum im Ort sehr ans Herz. Die Größe ist überschaubar, die Ausstellung liebevoll inszeniert. Tauchen Sie ein in vergangene Zeiten und wer weiß – vielleicht buchen Sie am Ende selbst eine Floßfahrt auf dem Lech?

Aktivurlaub

Von Lechbruck als Ausgangspunkt können Sie in viele Richtungen mit dem Fahrrad starten. Die Wege sind gut ausgebaut und ausgeschildert. Sie sollten jedoch schon etwas geübt sein, oder lieber auf ein E-Bike umsteigen. Steigungen gehören am Rand der Alpen eben auch zum Alltag.

Zwei Touren kann ich Ihnen sehr empfehlen:

  • Von Lechbruck über Roßhaupten und Rieden bis nach Füssen. Fahrzeit gut eine Stunde – Strecke gut 20 Kilometer.
  • Die andere Tour führte uns von Lechbruck am Lech entlang in Richtung Roßhaupten.  Von dort aus weiter in Richtung Schmutterweiher, wo es sich super im kleinen Wirtshaus einkehren lässt. Und wieder zurück nach Lechbruck. Fahrzeit circa 90 Minuten – Strecke gut 20 Kilometer.

Der Eibsee

Ganz ohne Tourismus-Magneten kamen auch wir nicht aus. Aufgrund steigender Temperaturen im Mai entschieden wir uns, einen Tag am Eibsee und der Zugspitze zu verbringen. Ganz schön voll und ganz schön teuer, aber dennoch lohnenswert. Im Eibsee darf gebadet werden, oder sie laufen den Rundweg von knapp vier Kilometern und genießen den wunderbaren See und das Panorama der Zugspitze im Hintergrund. Der Weg liegt im Wald und eignet sich somit optimal für warme oder heiße Sommertage.

    Die Zugspitze

    Wir haben auf eine Fahrt auf die Zugspitze verzichtet. Zum einen aufgrund der Menschenmassen und zum anderen aufgrund des Preises. Die Bergbahn auf 999m über NN war dennoch sehr imposant zu beobachten, wobei ich die Zahnradbahn verlockender fand. Bei meinem nächsten Besuch werde ich diese auf jeden Fall einmal nutzen und zur Mittelstation fahren! Vorteil; Sie können auch schon ein paar Dörfer vor der Zugspitze parken und die Zahnradbahn ab dort nutzen. So wird die Anreise zur Talstation auch direkt ein Genuss!

    Hier geht’s zur Seite

    Ich kann Ihnen nicht sagen, weshalb wir bisher so wenig Zeit an diesem wunderbaren Flecken Erde verbracht haben. Aber wir werden sicherlich für den einen oder anderen Kurzurlaub hierhin zurückkehren – denn zum Glück liegt das Allgäu ja fast vor meiner Haustüre.

    Ihre

    Odile Born

    Weitere Beiträge

    Auf Tuchfühlung mit den „Big 5“

    Warum mein erstes Treffen mit den faszinierenden Tieren garantiert nicht mein Letztes war - von Horst BornDiese Erfahrung in der Wildnis Afrikas lässt so manches Herz höherschlagen – eine Begegnung mit den Big 5. Den Großen 5. Vielleicht nicht unbedingt, wenn Sie...

    Winterzauber in der Schweiz

    Ein Reisebericht unseres Reiseleiters Andreas BrinkmannAls Reiseleiter bin ich gerne mit vianova unterwegs. Beim gemeinsamen Entdecken der weiten Welt liegt es mir besonders am Herzen, mit Geschichten Freude zu bereiten. Stumpfe Zahlen und reine Fakten sind da weniger...

    Die Hurtigruten

    Eine wunderbare Auszeit auf einer der legendärsten Routen der WeltWer schon immer einmal eine Kreuzfahrt erleben wollte, sich aber wegen des Seegangs, oder eventuell auch der Dauer oder der Größe der Schiffe unsicher ist, ist auf der für mich „schönsten Seereise der...

    Südtirol – Meran, Wein und so viel mehr

    Irgendwie Italien, aber irgendwie auch nicht

    Urlaub in der nördlichsten Provinz Italiens – eine Mischung aus Wein, Bergen uvm.

    Bereits der Weg nach Südtirol gestaltete sich spannender als gedacht. Mit Kind, Hund und Wohnwagen im Schlepptau überquerten wir die Alpen über den Arlberg-Pass (dank gesperrtem Tunnel) und über den Reschen-Pass. Diese Art der Anreise mit dem Gespann muss man wollen – und können. Aber die Aussichten, die sich uns boten, waren schon während der Anreise vielversprechend.

    Das liebe Wetter

    Und schon an unserem Anreisetag Ende Mai wurden wir, trotz früher Abendstunden, mit strahlendem Sonnenschein wunderbaren 29 Grad begrüßt. Dennoch entschieden wir uns dafür, dass Vorzelt am Wohnwagen aufzubauen. Schnell stellte sich heraus, dass das kein schlechter Gedanke war – denn bereits zwei Stunden später öffnete der Himmel die Schleusen und das Wetter zeigte sich kurz von seiner ganz anderen Seite.

    Die Taser Alm (1.450m)

    Bereits am nächsten Morgen starteten wir den Aktivurlaub bei wunderbarem Sonnenschein und warmen 25 Grad. Die Entscheidung, direkt mit der Seilbahn von Schenna auf die Taser-Alm zu fahren, sollten wir nicht bereuen. Der Ausblick über das Meraner Land und Meran selbst – schöner kann ein Urlaub kaum starten. Und unsere Tochter kam auf dem großen Spielplatz mit angrenzendem Streichelzoo auch direkt auf ihre Kosten. Nach kurzem Aufenthalt auf dem Gipfel traten wir den Weg nach unten an. Aufgrund Kleinkinds und Buggy entschieden wir uns für die Straße, obwohl der Wanderweg schon sehr einladend und verlockend aussah. Nach guten 7 Kilometern und der einen oder anderen Einkehr in einer der Almen kamen wir am späten Nachmittag knapp 600 Höhenmeter tiefer müde, aber auch sehr entspannt, wieder an der Talstation an.

    Hafling und sein Wasserfall

    Wer Pferde liebt, kommt an den Ponys mit der blonden Mähne nicht vorbei. So war für mich ein Besuch in der Heimat der Haflinger ein Muss. Das Dorf, welches sich in Ober- und Unterdorf teilt, enttäuschte mich jedoch ein wenig. Aufgrund des Sommers waren die Pferde alle auf der Alm auf über 2.000 Metern und auch ansonsten gab es im Dorf selbst, außer Hotels und Ferienwohnungen nicht wirklich viel zu sehen.

    Empfehlen kann ich aber die Wanderung vom Wanderparkplatz in Hafling zum Wasserfall. Der Weg selbst ist gut mit festem Schuhwerk zu betreten und mit einer Länge von guten 6 Kilometern problemlos von normal trainierten Menschen zu laufen. Im Wald ist es angenehm kühl, die Strecke nicht menschenüberlaufen und vor allem der Wasserfall ist imposant!

      Algunder Waalweg

      Wer einmal in Südtirol Urlaub gemacht hat, sollte auf jeden Fall einen Waalweg gewandert sein. Wir entschieden uns für den Waalweg von Algund zurück nach Meran. Die Strecke – knapp 10 Kilometer. Der Weg – wunderbar idyllisch mit dem Bach (Waal) neben uns und den Apfelplantagen und Weinbergen. Aber leider sind die Waalwege meistens ziemlich gut besucht und somit eher nichts für ruhesuchende Urlauber. Dafür stellt ein Kinderwagen hier in den meisten Fällen kein Problem dar.

      Und Städte?

      Wer in Südtirol ist, sollte auf jeden Fall Meran und Bozen einen Besuch abstatten. Mit persönlich gefiel Meran, mit den vielen kleinen Gässchen und Läden sehr gut. Man kann wunderbar auf Sissis Spuren die Stadt erkunden und den einen oder anderen Kaffee oder das eine oder andere Glas Wein genießen. Aber nachher bitte nicht über die Rechnung wundern – günstig war weder Meran, noch Bozen.

      Wer es lieber etwas überschaubarer und gediegener mag, sollte auf jeden Fall Auer und Kaltern am See für einen Besuch einplanen. Hier gibt es übrigens auch sehr guten Wein zu kaufen.

      Mein Fazit

      Südtirol hat meine Erwartungen in Punkto Kinderfreundlichkeit absolut erfüllt und auch unser Hund war überall willkommen und bekam meist direkt einen Wassernapf. Durch die vielen deutschen Urlauber hat es sich irgendwie aber auch ein bisschen nach Urlaub vor der Haustüre angefühlt und nicht so ganz nach Italien. 

      Übrigens hatten wir während der ganzen Woche abends oder nachts das eine oder andere Gewitter. Wetterfeste Kleidung und vor allem wasserdichte Schuhe würde ich aus diesem Grund jedem Südtirol-Urlauber wärmstens empfehlen.

      Da wir einige Punkte auf unserer Südtirol-Liste noch nicht abgehakt haben, planen wir aktuell schon den nächsten Urlaub für den kommenden Frühling, in diese vielfältige Region im Norden Italiens.

      Ihre

      Odile Born

      Weitere Beiträge

      Auf Tuchfühlung mit den „Big 5“

      Warum mein erstes Treffen mit den faszinierenden Tieren garantiert nicht mein Letztes war - von Horst BornDiese Erfahrung in der Wildnis Afrikas lässt so manches Herz höherschlagen – eine Begegnung mit den Big 5. Den Großen 5. Vielleicht nicht unbedingt, wenn Sie...

      Winterzauber in der Schweiz

      Ein Reisebericht unseres Reiseleiters Andreas BrinkmannAls Reiseleiter bin ich gerne mit vianova unterwegs. Beim gemeinsamen Entdecken der weiten Welt liegt es mir besonders am Herzen, mit Geschichten Freude zu bereiten. Stumpfe Zahlen und reine Fakten sind da weniger...

      Die Hurtigruten

      Eine wunderbare Auszeit auf einer der legendärsten Routen der WeltWer schon immer einmal eine Kreuzfahrt erleben wollte, sich aber wegen des Seegangs, oder eventuell auch der Dauer oder der Größe der Schiffe unsicher ist, ist auf der für mich „schönsten Seereise der...

      Was hilft gegen Jetlag?

      Jetlag, keiner mag ihn – aber man kann ihm leider auch nicht komplett entgehen

      Was man gegen das unliebsame Phänomen unternehmen oder wie man es zumindest lindern kann

      Gerade bei Langstreckenflügen über Zeit- und, manchmal sogar, Datumsgrenzen, bekommt man den Jetlag leider meist zu spüren. Ganz weg zaubern kann ich ihn Ihnen leider auch nicht, aber eventuell profitieren Sie ja von dem einen oder anderen Tipp.

      Da wir den Urlaub gerne in den Vereinigten Staaten verbringen, kennen wir den Jetlag nur zu gut und wissen schon um ein paar hilfreiche Dinge. Im folgenden Blog spreche ich also vom Jetlag bei Flügen gen Westen, also gegen die Zeit.

      Bereits vor dem Abflug

      Denken Sie sich in die neue Zeit am Urlaubsort hinein und bleiben Sie ggf. schon ein paar Tage vor Antritt der Reise etwas länger wach. Das hilft Ihrer inneren Uhr nach der Landung extrem bei der Anpassung.

      Während des Fluges

      Bewegen Sie sich ausreichend und versuchen Sie, sich zu entspannen. Ich versuche, selbst bei Langstreckenflügen, nach Möglichkeit nicht zu schlafen. So kommt meine innere Uhr nicht noch mehr durcheinander und ich bin, spätestens nach der Einreise, müde und freue mich auf das Hotel.

      Flugzeit

      Vor allem die Ankunftszeit des Langstreckenfluges schauen wir uns immer genau an. Es ist einfacher, gegen späten Nachmittag in den Vereinigten Staaten zu landen, als morgens. Und dann aber nach der Einreise und dem Abholen des Mietwagens direkt ab ins Hotel und ins Bett. So vermeiden Sie, zu frühes schlafen gehen am Urlaubsort.

      Der erste Tag

      Sie werden vermutlich sehr früh aufwachen und sich etwas platt fühlen – kein Problem. Gehen Sie duschen, ziehen sich an und genießen eine Tasse Kaffee oder Tee in der Sonne. Gehen Sie spazieren oder unternehmen Sie bereits einen ersten kleinen Ausflug. Wir nehmen den ersten Tag gerne dafür, die Grundversorgung an Lebensmitteln zu erledigen und entspannen ansonsten ein wenig. Wichtig: Versuchen Sie am ersten Tag keinen Mittagsschlaf zu machen und am ersten Abend nicht vor 20 Uhr ins Bett zu gehen.

      Die folgenden Tage

      Bereits am zweiten Tag sollten Sie merken, dass es Ihnen deutlich leichter fällt, aufzustehen und der Abend auch nicht mehr so lang wirkt. Bei mir dauert es meistens drei Tage, bis ich mich angepasst habe und zu normalen Zeiten (circa 22 Uhr Ortszeit) ins Bett gehe. Für die ersten drei Tage nehmen wir uns meistens ein kleineres oder entspanntes Programm vor. In die Vollen starten können Sie im Anschluss noch immer.

      Und, wie sonst im Leben auch, gilt: Ernähren Sie sich gesund und trinken Sie wenig Alkohol.

        Und das Kind?

        Meine Tochter hatte übrigens beim Flug in die Vereinigten Staaten die kleinsten Probleme. Bereits nach einem Tag war sie vollständig an die neue Zeit angepasst. Nur den Mittagsschlaf wollte Sie mit Ihren gut 2 Jahren während des Urlaubs nicht weg lassen – das kann aber auch gut an den ereignisreichen Tagen gelegen haben. Was ich damit sagen will: Machen Sie sich um Kinder hier nicht zu viele Gedanken, die Anpassung verläuft meist mit weniger Problemen als bei uns Erwachsenen.

        Der Rückflug

        Ich persönlich habe beim Rückflug immer etwas weniger Probleme, mich wieder an die neue „alte“ Zeit anzupassen. Die meisten Flüge starten am Nachmittag von den Vereinigten Staaten in Richtung Deutschland und landen am Vormittag. Auf dem Rückflug versuche ich eigentlich immer, zu schlafen. In Deutschland wäre schließlich auch Nacht. Dennoch ist der Tag in Deutschland meistens sehr lang und ich muss mich immer zwingen, keinen Mittagsschlaf zu machen. Ideal finde ich immer, gegen 10 Uhr erst in Deutschland zu landen. Bis man dann vom Flughafen zu Hause ist und grob ausgepackt hat, ist es meist später Nachmittag. So ist die Zeit bis zum Abend nicht mehr so lang und man schafft es eher, bis 20 Uhr wach zu bleiben. Im kuscheligen eigenen Bett schläft es sich, nach so vielen neuen Eindrücken meist „wie ein Baby“. Deshalb, Wecker stellen am nächsten Morgen nicht vergessen!

        Ich bin mir sicher – mit diesen Tipps verschwindet der Jetlag auch bei Ihnen wie im Fluge und Sie können Ihre wundervolle Zeit auf einem anderen Kontinent in vollen Zügen genießen.

        Ihre Odile Born

        Weitere Beiträge

        Auf Tuchfühlung mit den „Big 5“

        Warum mein erstes Treffen mit den faszinierenden Tieren garantiert nicht mein Letztes war - von Horst BornDiese Erfahrung in der Wildnis Afrikas lässt so manches Herz höherschlagen – eine Begegnung mit den Big 5. Den Großen 5. Vielleicht nicht unbedingt, wenn Sie...

        Winterzauber in der Schweiz

        Ein Reisebericht unseres Reiseleiters Andreas BrinkmannAls Reiseleiter bin ich gerne mit vianova unterwegs. Beim gemeinsamen Entdecken der weiten Welt liegt es mir besonders am Herzen, mit Geschichten Freude zu bereiten. Stumpfe Zahlen und reine Fakten sind da weniger...

        Die Hurtigruten

        Eine wunderbare Auszeit auf einer der legendärsten Routen der WeltWer schon immer einmal eine Kreuzfahrt erleben wollte, sich aber wegen des Seegangs, oder eventuell auch der Dauer oder der Größe der Schiffe unsicher ist, ist auf der für mich „schönsten Seereise der...