Start in Budva: Zwischen engen Gassen und Lavendelduft
Wir starten in Budva. Julia will ans Wasser, ich lenke sie in die Altstadt. Dort, wo die Gassen eng werden, die Mauern Wärme speichern und es nach Lavendel riecht. Zwischen grobem Pflaster und bunten Fensterläden fühlt sich alles älter an als erwartet. Kein Stillleben, sondern ein Ort, der lebt – mit Cafés, kleinen Läden, Stimmen, die von irgendwo her klingen. Am Abend zieht es uns an die Uferpromenade. Die Luft ist warm, die Lokale voll, irgendwo spielt Musik. Julia bleibt kurz stehen und sagt: „Hier könnte ich bleiben.“ Ich sage nur: „Wart’s ab.“


Kotor: Zwischen Altstadt und Bergpanorama
Am nächsten Morgen folgen wir der Küstenstraße Richtung Kotor. Das Wasser liegt ruhig zwischen den steilen Hängen, über der Bucht hängt noch Dunst. Je näher wir kommen, desto mehr schiebt sich das Gebirge ins Bild. Die Altstadt liegt wie eingefasst zwischen Fels und Wasser. Julia holt sofort ihre Kamera heraus. Erst fotografiert sie die Mauern, dann die Spiegelung im Hafenbecken, dann einfach nur den Horizont. Ich kenne den Weg, diesmal nehme ich mir mehr Zeit. Wir lassen uns treiben, tauchen ein in das Licht, die Stille, die plötzliche Kühle unter einem Torbogen. Katzen kreuzen ständig unseren Weg – auf Mauern, vor Türen, unter Stühlen. Für Julia ein Fotomotiv. Für mich eher Revier der anderen. Ich bin mehr der Hundetyp. Aber zu Kotor passt das irgendwie.
Serpentinenfahrt von Kotor nach Cetinje: Zwei Welten an einem Tag
Als wir aufbrechen, nehme ich sie nicht zurück an die Küste, sondern hoch in die Berge. Die Straße von Kotor nach Cetinje schraubt sich mit dreiunddreißig Serpentinen in die Höhe. Wir halten oft an, schauen zurück auf die Bucht, die immer kleiner wird, je höher wir kommen. Julia zählt die Kehren laut, dann leise, dann gar nicht mehr. Oben wechselt die Landschaft schlagartig: steinig, weiter, rauer. „Das ist wie zwei Länder an einem Tag“, sagt sie. Ich nicke. Genau deshalb komme ich wieder.
Sveti Stefan: Ein Blick auf die Geschichte und die Stille
Einen Tag später fahren wir an einen Aussichtspunkt über Sveti Stefan. Die kleine Insel liegt da wie hingetupft, verbunden mit dem Festland durch einen schmalen Damm. Früher war sie ein Fischerdorf, dann wurde sie zum Rückzugsort für Reiche und Schöne. Ich erzähle Julia von Marilyn Monroe und Liz Taylor, von Luxus, der heute nur noch aus der Ferne zu besichtigen ist. Sie zoomt mit der Kamera ran. „Schon schön“, sagt sie, „und ruhig.“




Skadarsee: Die Ruhe des Landesinneren entdecken
Je weiter wir ins Landesinnere fahren, desto leerer wird die Straße. Am Skadarsee steigt die Temperatur, das Grün wirkt dichter, das Licht milder. Wir steigen in ein kleines Boot, das zwischen Seerosenfeldern hindurchgleitet. Der Motor tuckert leise, am Ufer stehen Reiher im Schilf. Der Fischer serviert Gebäck und hausgemachten Wein. Julia lehnt sich zurück, lässt die Kamera auf dem Schoß. „Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so entspannt ist“, sagt sie. Ich auch nicht. Damals nicht. Heute schon.


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Ihre Daniela Götz


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